„Mama! Papa!“

„Mama! Papa!“

„Mama! Papa!“

# Zum Weiterdenken

„Mama! Papa!“

Von Pfarrer David Seibel

Wer Kinder hat, kennt das laute Rufen: „Mama!“, oder „Papa!“ Wenn Kinder ein Problem haben, rufen sie erst einmal nach ihren Eltern. Ich erwische mich dann ab und zu dabei, dass ich erst einmal mit den Augen rolle und denke: Was ist denn jetzt schon wieder? Aber ich gehe immer hin und höre mir an, was los ist.

Wenn man erwachsen ist, hat man oft den Anspruch, alles allein zu bewältigen. Manch einer fragt nur selten nach Hilfe oder nimmt ungern welche an. Man will nicht als Bittsteller oder gar als Versager dastehen, der es allein nicht packt. Warum ist das so? Das Rufen der Kinder zeigt doch, dass uns Menschen das Fragen nach Hilfe und Beistand in die Wiege gelegt wurde.

Wir müssen nicht alles allein schaffen. Wir dürfen nach einer helfenden Hand fragen. Auch unser Innerstes, unsere Seele darf das. Wenn es uns nicht gut geht, dürfen wir laut rufen.

Wir Christen tun dies auch im Gebet: „Gott, höre meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.“ Mit allem, was uns bewegt, dürfen wir zu Gott kommen. Nach Ostern haben wir den Trost und die Hoffnung, dass Gott uns immer beisteht, sogar wenn alles verloren scheint. Diese Zuversicht wünsche ich uns allen. Gott hört uns, wenn wir zu ihm rufen.


David Seibel ist Pfarrer in der ev. Kirchengemeinde Stadt Liebenau.

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