„Habemus Papam“

„Habemus Papam“

„Habemus Papam“

# Zum Weiterdenken

„Habemus Papam“

Von Pfarrer Jens Holstein

„Wir haben einen Papst.“ Das war übersetzt am Donnerstag die freudige Botschaft für die römisch-katholische Weltkirche. Damit ist die Spannung aufgehoben, die in jeder Papstwahl begründet ist. Denn verbunden sind mit dieser Wahl die Spekulationen darüber, wie der neue Papst sein wird. Setzt er das Wirken seines Vorgängers fort? Wird er stärker reformieren oder wieder einen mehr konservativen Weg einschlagen?

Nach derzeitigem Stand scheint der neue Papst eine ausgleichende Persönlichkeit zu sein. Ein ehemaliger Mitarbeiter beschreibt ihn als guten Chef. Viele im Vatikan und darüber hinaus kennen ihn, weil er dort für die Berufung und Betreuung der Bischöfe in aller Welt zuständig war. Vielleicht ist er gerade deshalb in so kurzer Zeit gewählt worden.

Jedenfalls sind unmittelbar nach dem Aufsteigen des weißen Rauches 100000 Menschen zum Petersdom geströmt, um die feierliche Bekanntgabe der Wahl vor Ort mitzuerleben. Die Papstwahl ist ein Ereignis mit großer Strahlkraft über die Grenzen der römisch-katholischen Kirche hinweg.

Hat das auch für evangelische Christen eine Bedeutung? Ich persönlich sehe mich da als nachbarschaftlichen Beobachter. Vieles in Hinsicht der Papstwahl sind spezifische Themen der römischen Kirche. Aber neidlos muss ich anerkennen, dass mit der Wahl und dem Amt eines Papstes Kirche ein persönliches Gesicht bekommt, das die Aufmerksamkeit vieler Menschen in der ganzen Welt bindet. Wenn das zum Wohle von Menschen geschieht und Glauben an den gemeinsamen Gott wirkt, kann man das auch als evangelischer Christ mit Interesse wahrnehmen.


Jens Holstein ist Klinikpfarrer in Bad Emstal-Merxhausen.

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