Dreiblättrige Kleeblätter

Dreiblättrige Kleeblätter

Dreiblättrige Kleeblätter

# Zum Weiterdenken

Dreiblättrige Kleeblätter

Von Anja Mueller-Opfermann

In meiner Kindheit habe ich gern nach vierblättrigen Kleeblättern gesucht. Dieses Symbol von Glück und Hoffnung wollte ich unbedingt finden und bei mir tragen. 

Seit ich einiges über die Geschichte Irlands gelesen habe, finde ich die dreiblättrigen Kleeblätter fast genauso spannend. Der Heilige Patrick kam als Missionar im Jahr 432 von Britannien auf die grüne Insel. Er wollte den Menschen seinen Glauben näherbringen und stieß bei den heidnischen Priestern und auch beim keltischen Hochkönig Leoghaire auf Unverständnis, wenn er vom dreieinigen Gott nämlich Vater, Sohn und heiligem Geist sprach. 

Lange dachte er nach, wie man den Menschen dieses Bild der Dreifaltigkeit darstellen kann. Dabei fiel sein Blick auf die grünen Wiesen mit den unzähligen Kleeblättern. Ein solches Kleeblatt zeigte er dem König und erklärte ihm: Im Kleeblatt kann man das Kreuz, das Zeichen der Christen erkennen. Und so wie die drei Blätter zusammen das Kleeblatt bilden, so bilden Vater, Sohn und heiliger Geist auch eine Einheit. 

Der König fand diese Erklärung so einleuchtend, dass Patrick das Christentum auf der Insel verkünden durfte. 

Morgen ist Trinitatis, der Sonntag, an dem in unseren Kirchen an die Dreifaltigkeit erinnert wird. Vieles rund um den Gott in dreierlei Gestalt, der größer ist als alle menschliche Vorstellung, bleibt auch weiter ein Geheimnis, aber trotzdem finde ich es großartig welchen Vergleich aus der Natur Patrick gewählt hat. 

Das dreiblättrige Kleeblatt ist zu einem Nationalsymbol von Irland geworden. Vielleicht erinnern Sie sich – wenn Sie ein Kleeblatt sehen – künftig auch an den Heiligen Patrick und die Dreifaltigkeit.


Anja Mueller-Opfermann ist Lektorin in der evangelischen Kirchengemeinde Wolfhagen.

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