Von Pfarrerin Heidrun Goldbach

Der Sprung ins kühle Nass, der Durstlöscher, Regen nach großer Trockenheit: Wasser ist ein Segen. Wasser ist Lebenselixier. 

Nun hat mich ein Thema eingeholt, dass mich sehr nachdenklich stimmt. In der Ev. Kirche im Rheinland, aus der ich komme, war die Flut im Ahrtal im Juli 2021 sehr präsent: 135 Tote, unbeschreibliche Zerstörungen. Kürzlich wurde über die Heinrichsflut berichtet, die im Juli 1965 eine Hochwasserkatastrophe in Nordhessen auslöste. Damals starben 16 Menschen. Schwer betroffen war Helmarshausen, mein jetziger Wohnort. Seit Anfang dieses Jahres bin ich Pfarrerin in Gottsbüren, gerade dort, wo am 2. August 2024 durch Starkregen eine Flut entstand, die mit Macht Häuser, Straßen, Autos beschädigte. Gott sei Dank ist kein Mensch dabei umgekommen, doch wie schwer ist es mit einem Schlag persönliche Dinge zu verlieren, die in Wasser und Schlamm untergehen.

Ohne Wasser kein Leben – das stimmt. Die Bibel spricht aber auch von seinen gefährlichen und zerstörerischen Seiten. Der Lebensraum, den Gott uns schenkt, ist fragil. Erleben wir uns als verletzlich, dann helfen Gemeinschaft, kluges Handeln und Gottvertrauen. Daran erinnern wir uns und wollen neue Kraft schöpfen, wenn wir am Jahrestag in Gottsbüren eine Andacht feiern (Wallfahrtskirche, 2.8.25, 17 Uhr).

Heidrun Goldbach ist Pfarrerin im evangelischen Kirchspiel Gottsbüren für die Kirchengemeinden Friedrichsfeld und Gottsbüren.