
22/07/2025 0 Kommentare
Urlaubsgrüße
Urlaubsgrüße
# Zum Weiterdenken

Urlaubsgrüße
Von Pfarrer Friedemann Rahn

Schreiben Sie gern Urlaubspostkarten? Ein bisschen altmodisch ist es ja. Aber es ist ein vertrautes Ritual, die Postkartenständer abzusuchen, sich einen Stoß Karten mit in den Strandkorb zu nehmen und dann an die Lieben zu Hause zu schreiben. Hin und wieder mache ich das. Aber warum eigentlich?
Wahrscheinlich nicht so sehr, um die Schönheit des Urlaubsorts zu zeigen. Postkartenidylle heißt nicht umsonst so, und so perfekt wie auf den Bildern ist es ja doch meist nicht. Ich vermute, es kommt mehr auf die Rückseite an. Es geht darum, jemandem zu zeigen: Hey, ich hab an dich gedacht!
So ein Zeichen der Aufmerksamkeit zu bekommen, kann ungemein aufbauend wirken. Gerade wenn man schon länger nichts von jemandem gehört hat, ist das wie ein Tropfen auf das Pflänzchen der Freundschaft. Grüße ausrichten stärkt die Verbindung.
Den ersten Christen war das sehr wichtig. Der Apostel Paulus hängte seinen Briefen immer Grüße an, von sich selbst und von anderen Gemeindegliedern. Wie um die Empfänger daran zu erinnern: Hey, wir denken an euch! Ihr seid nicht allein. Wir denken nicht nur an euch, sondern wir beten auch für euch und segnen euch aus der Ferne. Das tat den Geschwistern im Geist damals sicher gut.
Und heute? Täte es uns sicher genauso gut, Grüße von anderen Christen zu erhalten. Ich habe schon Gottesdienste erlebt, in denen Gäste die Grüße ihrer Heimatgemeinde ausgerichtet haben. Warum eigentlich nicht? Zur Urlaubszeit sind doch viele von uns unterwegs und könnten so das Verbundensein in der Christenheit stärken.
Ihnen wünsche ich gute Mußezeit in Ihrem Urlaub, wie auch immer Sie ihn verbringen. Vielleicht fällt Ihnen ja jemand ein, den Sie seit längerem mal wieder grüßen wollen. Und vielleicht sind Sie ja auch mal in einer Gemeinde zu Gast...
Liebe Grüße!
Friedemann Rahn ist Pfarrer für die evangelische Kirchengemeinde Zierenberg.
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