Schule guten Lebens

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Schule guten Lebens

# Zum Weiterdenken

Schule guten Lebens

Von Pfarrer Lars Bachmann 

Hurra, hurra, die Schule beginnt! So freuen sich die einen, die endlich in die Schule dürfen. Mehrheitlich dürfte diese Leichtigkeit des Seins im Laufe der Schulzeit allerdings verloren gegangen sein. Immer wieder ist dann auch zu hören: „Das brauche ich doch nie wieder.“ Verstehst du auch, was du da sagst?

Wenn Schule und Bildung nur noch verzweckt werden, dann ändert sich damit auch schleichend das Wesen des Menschen. Sollten wir nicht mehr sein als nur Humankapital? Wenn tatsächlich gilt, dass wir in der Lage sind, lebenslang zu lernen und uns also nicht von der Redensart „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ ins Bockshorn jagen lassen, dann fällt es uns wie Schuppen von den Augen, dass Schule, dass Bildung mehr ist und will: uns Menschen befähigen selbst zu erkennen, was gutes Leben für mich sein könnte.

„Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“ (Mt 18,3). Das Christentum war von Anfang an eine begeisterte Bildungsbewegung: Paulus diskutiert mit Philosophen in Athen, Philippus fragt den Kämmerer aus Äthiopien: „Verstehst du auch, was du liest?

Als Bildungsreligion spielt dabei die Vernunft eine ganz entscheidende Rolle. Denn nach Paulus sind wir zu einem vernunftgemäßen Gottesdienst aufgefordert. Kommt dann noch die kindliche Begeisterung hinzu und die Einsicht in den Geschenkcharakter allen Seins, dann werden uns die christlichen Tugenden Freude, Friede, Geduld, Besonnenheit, Güte, Treue, Sanftmut und vor allem die Liebe lehren, wie gutes, gelingendes Leben aussehen kann. 


Lars Bachmann ist Schulpfarrer an der Herwig-Blankertz-Schule in Wolfhagen.

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