31/10/2025 0 Kommentare
Menschlichkeit im Stadtbild
Menschlichkeit im Stadtbild
# Zum Weiterdenken

Menschlichkeit im Stadtbild
Von Maryam Parikhahzarmehr

Den Begriff „Stadtbild“ versuche ich für mich zu definieren. Soll es wirklich eine Frage sein, wie die äußere Erscheinung von Menschen das Stadtbild prägt? Ich sehe Menschen aus vielen verschiedenen Ländern, Kulturen und Religionen. Für mich zeigt das, wie bunt und vielfältig unsere Gesellschaft geworden ist. Aber ich sehe auch, dass genau diese Unterschiede viele Menschen stören.
Wann hören wir endlich auf, Menschen in Schubladen zu stecken? Wann wird uns endlich klar, dass Vielfalt eine Bereicherung ist? Wann treten wir heraus aus unserer kleinen Welt, um menschlich zu handeln und auf die Herzen der Menschen zu schauen – statt auf ihre Hautfarbe?
Abgrenzenden Aussagen spalten unsere Gesellschaft immer weiter. Wo bleibt die Nächstenliebe? Schon in der sechsten Klasse lernen wir im biblischen Gleichnis vom barmherzigen Samariter, wie ein unbeliebter Fremder den religiösen Menschen seiner Zeit zeigt, was es heißt, verantwortlich und menschlich zu handeln. Nicht das Stadtbild entscheidet über den Wert einer Gesellschaft, sondern wie die Menschen miteinander umgehen.
Ein friedliches und menschliches Stadtbild entsteht dort, wo Menschen sich gegenseitig helfen – egal, woher sie kommen oder woran sie glauben. Unser christlicher Glaube ruft uns nicht dazu auf, Mauern zwischen „uns“ und „den anderen“ zu errichten, sondern Brücken zu bauen. So wie der barmherzige Samariter zeigt, dass wahre Nächstenliebe über Grenzen hinausgeht, sollte auch unser Stadtbild kein Zeichen der Trennung, sondern eines der Barmherzigkeit, Offenheit und Vielfalt sein.
Maryam Parikhahzarmehr ist Lehrerin und Mitarbeiterin in der evangelischen Kirchengemeinde Wolfhagen.
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