11/04/2025 0 Kommentare
Jesus - ein König?
Jesus - ein König?
# Zum Weiterdenken

Jesus - ein König?
Von Pfarrer Holger Hermann

Morgen ist Palmsonntag. Jesus kommt nach Jerusalem. Die Menschen begrüßen ihn als „König Israels“. Ein politisches, gegen die römischen Besatzer gerichtetes Statement. Jesus reagiert, indem er sich auf einen jungen Esel setzt. Auch ein Statement: „Ich bin ein König, aber von anderer Art, als ihr erwartet!“
Jesus, ein „König“, aber nicht nach der Art dieser Welt. Nach seiner Verhaftung wird er das im Verhör vor Pilatus, dem Vertreter des römischen Imperiums, wiederholen. Nicht von dieser Welt und trotzdem in der Welt.
Jesu Königtum bestreitet die Legitimität der auf Gewalt gegründeten Herrschaften dieser Welt. Er steht für eine Art des „Herrschens“, die sich in Bildern der Hingabe konkretisiert, dem des guten Hirten beispielsweise, der bereit ist, sein Leben für die ihm anvertrauten Schafe einzusetzen.
Jesu Krone ist eine Dornenkrone. Er ist geschunden, ein König, dem das Elend der Welt ins Gesicht geschrieben ist.
So repräsentiert Jesus den mitgehenden und mitleidenden Gott der Bibel. Jesus ist der Immanuel, der „Gott mit uns“. Er nimmt das Leid auf sich, dem wir ausweichen; trägt die Schuld, die wir zu tragen nicht bereit sind. Dadurch befreit er uns von den Mächten dieser Welt, schenkt uns den Frieden, den die Welt nicht geben kann. Hosianna!
Holger Hermann ist Pfarrer im Kirchspiel Immenhausen-Espenau.
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