Hofgeismar / Wolfhagen. Mit dem Jahresbeginn 2026 verändert sich die kirchliche Landkarte im Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen. Ziel dieser Veränderungen ist es, die Zusammenarbeit zu stärken und die Arbeit vor Ort zukunftsfähig zu gestalten.

So wird es sechs Kirchengemeinden und einen Kooperationsraum weniger geben, dafür aber drei neue Regionen. "Wir sind in einer Zeit des Wandels", sagt Dekan Jan Friedrich Eisenberg. "Das ist nicht immer leicht, denn mit jeder Veränderung geht auch ein Stück vertrauter Identität verloren. Aber wir sind überzeugt: Diese Schritte eröffnen neue Chancen für lebendige Gemeinschaft und eine bessere Unterstützung unserer Gemeinden, damit die Menschen spüren: Kirche ist da – verlässlich und kreativ."

Sechs neue Kirchengemeinden

Insgesamt zwölf Kirchengemeinden im Kirchenkreis werden an Neujahr zu sechs neuen vereinigt. "Zu diesen Vereinigungen haben sich die Kirchenvorstände selbst entschieden", erläutert der Dekan. Aus der eigenen Erfahrung als Gemeindepfarrer im Kirchenkreis Eder weiß Eisenberg, dass damit für viele auch ein Stück Heimat schwindet. "Auch in Vöhl haben wir aus drei Kirchengemeinden eine gemeinsame gebildet. Auch wenn dies einen Umbruch bedeutet: Es eröffnet oft neue Wege zur intensiveren Zusammenarbeit und erleichtert die Verwaltungsarbeit für die Pfarrerinnen und Pfarrer enorm."

Zum 1. Januar 2027 wird es dann noch zwei weitere Vereinigungen geben, weil in Meimbressen und Niederlistingen im Herbst keine Kirchenvorstandswahlen stattfinden konnten. Hier hat die Landeskirche angeordnet, dass die Selbstständigkeit aufzugeben ist.

Kooperationsräume werden neu geordnet

Zudem wird der Kooperationsraum Nachbarschaft Malsburg aufgelöst, der bisher die Kirchengemeinden Breuna-Oberlistingen, Elsungen, Niederlistingen und Wettesingen umfasste. "Da die Pfarrstelle Oberelsungen aufgehoben wurde, gehört die Kirchengemeinde ab 2026 zum Kirchspiel Ehringen und damit auch zum Kooperationsraum Wolfhagen-Erpetal." Für die Kirchengemeinden im Bereich der Gemeinde Breuna hat der Kirchenkreisvorstand entschieden, dass diese zukünftig zum Kooperationsraum Wilhelmsthal-Liebenau gehören. Gegen diesen Beschluss wurden im Anhörungsverfahren von den Beteiligten keine Einwände erhoben. "Ich bin gespannt, aber auch zuversichtlich, wie diese Zusammenarbeit funktioniert, die die Grenzen der ehemaligen Kirchenkreise überschreitet", sagt Eisenberg.  

Neue Regionen zur Stärkung der Mulitprofessionalität

Neue Wege beschreitet der Kirchenkreis, um die Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen verlässlich zu stärken. Daher werden jeweils zwei bzw. drei Kooperationsräume in Regionen zusammengefasst. Das Ziel ist, damit die Kräfte für die Arbeitsfelder zu bündeln und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln.

"Wir sprechen schon immer von der kirchlichen Dienstgemeinschaft, und die soll jetzt mindestens zweimal im Jahr sichtbar und multiprofessionell zusammenkommen und gemeinsam die Arbeit für unsere Mitglieder beraten und gestalten", erläutert der Dekan. Zu den so entstehenden Dienstbesprechungen gehören daher die Gemeindereferentinnen und -referenten, die Kirchenmusiker und die Kirchenmusikerin, die Leiterinnen der Kindertagesstätten, die Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die Verwaltungsassistentinnen. "Auch in Zukunft macht nicht jeder alles, aber wir versprechen uns davon eine bessere Verzahnung dessen, was Kirche vor Ort tut und leistet. Das wird in Zeiten, in denen wir absehbar mit weniger Personal auskommen müssen, umso wichtiger sein." 

Die Veränderungen im Überblick:

• Immenhausen und Mariendorf werden zur Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Immenhausen-Mariendorf vereinigt
• Die Stadtkirchengemeinde Hofgeismar und Kelze werden zur Evangelischen Stadtkirchengemeinde Hofgeismar vereinigt
• Gottsbüren und Friedrichsfeld werden zur Evangelischen Kirchengemeinde Gottsbüren-Friedrichsfeld vereinigt
• Leckringhausen und Wolfhagen werden zur Evangelischen Kirchengemeinde Wolfhagen vereinigt
• Altenhasungen und Wenigenhasungen werden zur Evangelischen Kirchengemeinde am Bärenberg vereinigt
• Holzhausen und Knickhagen werden zur Evangelischen Kirchengemeinde Holzhausen-Knickhagen vereinigt
• Die Pfarrstelle Oberelsungen wird aufgehoben, die Kirchengemeinde Elsungen dem Kirchspiel Ehringen zugeordnet und damit auch dem Kooperationsraum Nachbarschaft Wolfhagen-Erpetal
• Der Kooperationsraum Malsburg wird aufgelöst, die Gemeinden des Kirchspiels Malsburg ergänzen den Kooperationsraum Wilhelmsthal-Liebenau
• Es werden drei Regionen im Kirchenkreis gebildet, die die multiprofessionelle Zusammenarbeit der Hauptamtlichen stärken sollen:
  • Region Nord mit den Kooperationsräumen Nordspitze und Weserkirchen
  • Region Mitte mit den Kooperationsräumen Nachbarn am Reinhardswald und Wilhelmsthal-Liebenau
  • Region Süd mit den Kooperationsräumen Elbe-Ems, Oberes Warmetal und Wolfhagen-Erpetal