Freude am Grab?

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Freude am Grab?

# Zum Weiterdenken

Freude am Grab?

Von Pfarrer Johannes Heicke

Morgen ist Ostern, zusammen mit dem gestrigen Karfreitag der höchste christliche Feiertag im Jahr: Wir Christen feiern, dass Jesus auferstanden ist! Und das ist natürlich ein Freudenfest, das wir ausgelassen feiern, mit reihenweise Gottesdiensten, teilweise schon ab morgens früh halb sechs. Und natürlich auch mit Eier suchen und Hasen und was sonst noch alles zu einem gelungenen Osterfest dazu gehört.

Ist es dann nicht schräg, dass manche an so einem Freudenfest auf den Friedhof gehen? Viele Christen, manche Posaunenchöre und sogar ganze Gemeinden versammeln sich an einem Ort, der wie kein anderer für Traurigkeit steht. Wie passt das zusammen?

Paulus schreibt in seinem Brief an die Korinther (Basisbibel, 1. Korintherbrief 15, 20-22): „Christus ist vom Tod auferweckt worden, und zwar als Erster der Verstorbenen. […] Weil wir mit Christus verbunden sind, werden wir alle lebendig gemacht.“

Das heißt: Weil Jesus auferstanden ist, werden wir auch auferstehen! Und damit logischerweise auch die, die schon vor uns gestorben sind. Deshalb gehen wir auf die Friedhöfe: Weil wir uns drauf freuen, irgendwann wieder mit denen zusammen zu sein, die wir verloren haben. Die ersten Christen haben sogar auf den Gräbern getanzt (das war also gar nicht Westernhagens Idee).

Die Auferstehung wird bei immer weniger Beerdigungen thematisiert. Damit nehmen wir uns ganz viel Trost. Weil dieser Gedanke so unendlich heilsam ist! Lasst ihn uns morgen rausschreien in die Welt: Jesus ist auferstanden, und wir werden auch auferstehen! Halleluja – lobt den Herrn!

Johannes Heicke ist Pfarrer der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Pfarrbezirk Balhorn-Altenstädt.

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