Von Diakon Alexander von Rüden

Nur drei Tage arbeiten, dann ist für viele von uns schon wieder Wochenende: Himmelfahrt steht vor der Tür – Feiertag, Brückentag, Wochenende. Und schon zu Pfingsten und Fronleichnam wird es ganz ähnlich sein. Diese Auszeiten im Mai/Juni tun gut. Gern unternehmen wir etwas in unseren Familien. Mancherorts werden an den langen Wochenenden Feste gefeiert.

Momentan ist in der deutschen Politik wieder einmal im Gespräch, ob man nicht einen kirchlichen Feiertag abschaffen sollte angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage. Die an diesem Tag erwirkbare Arbeitsleistung sei notwendig und dienlich für das ganze Land. Es gibt Stimmen, die sagen, kirchliche Feiertage hätten für einen Großteil der deutschen Bevölkerung ohnehin keine Relevanz mehr.

Was die Ausübung des christlichen Glaubens an diesen Tagen betrifft, muss ich diesem Blickwinkel nüchtern zustimmen: Der Gottesdienstbesuch an kirchlichen Feiertagen ist nur noch marginal höher als an übrigen Sonntagen – und da geht nur noch etwa jeder zehnte Katholik in Deutschland zur Kirche. Aber: Die christlichen Feiertage sind seit Jahrhunderten tief in unserer Kultur verwurzelt und spiegeln die christliche Prägung wider, die einen wesentlichen Teil der europäischen Identität ausmacht.

Die Feiertage haben nicht nur religiöse, sondern vor allem auch eine wichtige soziale und familiäre Bedeutung: Es ist Zeit für Feste, für Sport, für Ehrenamt, für Gottesdienst, für Engagement in all seinen bunten Facetten abseits des Alltags – nicht nur in der Kirche, sondern für die gesamte Gesellschaft. Das sollte man nicht auf den Prüfstand stellen!

Alexander von Rüden ist Diakon im Pastoralverbund St. Heimerad Wolfhager Land.