
22/09/2025 0 Kommentare
Kreissynode: Gebäudestrategie und Partnerschaft bestimmen die Herbstagung 2025
Kreissynode: Gebäudestrategie und Partnerschaft bestimmen die Herbstagung 2025
# Synode

Kreissynode: Gebäudestrategie und Partnerschaft bestimmen die Herbstagung 2025
Hofgeismar / Wolfhagen. „Wir stellen Weichen und wissen: Das hat langfristige Folgen.“ Dekan Jan Friedrich Eisenberg ist sich bewusst, dass der Plan für die Gebäudestrategie, den der Kirchenkreisvorstand am 26. September in Hofgeismar der Kreissynode vorlegt, harte Entscheidungen mit sich bringt. „Kaum jemand sagt gerne: Unser Pfarrhaus, unser Gemeindehaus oder unsere Kirche kann langfristig weg. Auch wenn es sich »nur um Gebäude« handelt, haben die Menschen, denen der Glaube und ihre evangelische Kirche vor Ort etwas bedeuten, oft eine Beziehung zu diesen Orten.“
Nach den Vorgaben von Landeskirche und Kirchenkreis haben die acht Kooperationsräume des Kirchenkreises bis zur Jahresmitte alle kirchlichen Gebäude nach einem Ampelsystem kategorisiert. Dabei ist bei „roten Gebäuden“ die Empfehlung diese ab- oder aufzugeben. Für die Gruppe der „gelben Gebäude“ wird empfohlen, anderen Nutzer oder andere Mitnutzungen zu finden, um die Unterhaltung und Bewirtschaftung sicherzustellen. „Lediglich die grünen Gebäude dürfen ab 2026 überhaupt noch Anträge auf landeskirchliche Baumittel stellen. Das sind in unserem Vorschlag noch 59 der aktuell 162 Gebäude“, erläutert Eisenberg. „Diese 59 Gebäude konkurrieren um die jährliche Baumittelzuweisung. Das sind aktuell 1 Million Euro. Aber wir gehen davon aus, dass dieser Betrag in den nächsten Jahren deutlich sinken wird. In Rede stehen 500.000 Euro. Das reicht mit Mühe und Not, um ein Pfarrhaus wieder instand zu setzen.“
Der Dekan macht sich dementsprechend keine Illusionen darüber, dass es gelingen kann, alle grünen Gebäude in Zukunft bedarfsgerecht mit Baumitteln ausstatten zu können. „Auch für diese Gebäude kann ich nur empfehlen: Macht euch Gedanken, wie zusätzliche Mittel mit in den Topf kommen.“ Der Kirchenkreis sieht seine Aufgabe darin, diese Initiativen aktiv vernetzen und die Gemeinden bei ihren Bemühungen unterstützen.
So schwer die Entscheidung über die Gebäudestrategie fallen wird, so sehr hofft der Dekan, dass der ausführliche Beratungsprozess in den Kooperationsräumen hilft, dass die Synode letztlich mit einer breiten Mehrheit für den Gesamtvorschlag stimmen wird.
Mit deutlich größerer Freude sieht Eisenberg auf das andere Schwerpunktthema der Synode, die Unterzeichnung der Partnerschaftsvereinbarung mit der estnischen Propstei Järva-Jarni: „Wir nehmen hier in gewisser Weise einen Faden wieder auf, der schon im früheren Kirchenkreis Wolfhagen lange Jahre geknüpft wurde.“ Vor drei Jahren hatte Pröpstin Katrin-Helena Melder Kontakt mit dem damaligen Dekan Wolfgang Heinicke aufgenommen. Nach Besuchen 2023 in Deutschland und 2024 in Estland bei denen die Möglichkeit einer Partnerschaft ausgelotet wurden, soll nun die entsprechende Vereinbarung unterzeichnet werden.
„Ich freue mich, dass wir dazu wieder eine Delegation aus Estland rund um die Tagung der Synode hier im Kirchenkreis begrüßen dürfen“, so Eisenberg. Die Gäste werden das Kasseler Museum für Sepulkralkultur besuchen, sich über die diakonische Arbeit im Kirchenkreis informieren, die Städte Hofgeismar und Wolfhagen ebenso erkunden wie die Weidelsburg und den Dörnberg. Daneben stehen auch geistliche Punkte auf dem Programm: ein Gospelkonzert in Zierenberg, eine Seniorenheimandacht in Naumburg und der Sonntagsgottesdienst in Haueda. Dazu Eisenberg: „Wir wollen unseren Gästen auch einen Einblick in den ganz normalen kirchlichen Alltag bei uns geben, nicht nur das Besondere zeigen.“
Die öffentliche Tagung beginnt am 26. September um 18:00 Uhr in der Stadthalle Hofgeismar mit einer Andacht von Pröpstin Melder und den Regularien. Zudem stehen der Bericht des Kirchenkreisvorstandes, eine Nachwahl in die Landessynode sowie die geplanten weiteren Tagungen der Kreissynode auf der Tagesordnung.
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