Ev. Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen
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02.02.2023

Berichte über sexuelle Übergriffe im Raum Hofgeismar

Symbolbild Aktiv gegen Sexualisierte Gewalt.jpgHofgeismar. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat von sexuellen Übergriffen an Jugendlichen durch einen kirchlichen Mitarbeiter erfahren, die sich im Raum Hofgeismar ereignet haben sollen. Darüber wurde die Leitung des Kirchenkreises informiert. Die Vorfälle sollen sich in den Jahren 1989-1993 ereignet haben, aber möglicherweise auch darüber hinaus, so Dr. Thomas Zippert, der landeskirchliche Koordinator zum Thema “sexualisierte Gewalt”.

Von den Übergriffen berichtete ein davon Betroffener, der sich an die Landeskirche gewendet hatte. “Juristisch sind die Fälle verjährt und nach dem Tod des Beschuldigten auch nicht mehr aufklärbar”, so Zippert. Die Anerkennungskommission der EKKW hält seine Schilderungen für glaubhaft und plausibel und sprach ihm eine Anerkennungsleistung zu.

“Da der Betroffene glaubhaft versichert hat, dass es noch weitere Betroffene gegeben haben muss, bitten wir diese, sich zu melden.” Denn Betroffene könnten gleichwohl ein Leben lang unter den Folgen solcher Taten leiden, teilweise sehr schwer.

Man könne sich direkt bei der Unabhängigen Anerkennungskommission (unterstuetzungskommission@ekkw.de) melden oder telefonisch über deren Geschäftsführung im Haus der Kirche in Kassel (Tel.: 0561 9378-404) Kontakt aufnehmen. “Es ist auch möglich, sich an eine nicht-kirchliche Anlaufstelle zu wenden, etwa an einen Rechtsanwalt oder eine der unabhängigen Fachberatungsstellen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in der Region Kassel”, so Dr. Zippert. Als Beispiele nannte er die Fachberatungsstelle faX (www.fax-kassel.de) oder die Kasseler Hilfe (www.kasseler-hilfe.de).

Dekan Wolfgang Heinicke reagierte betroffen auf die Informationen zu den Übergriffen. “Es war und ist leider damit zu rechnen, dass auch in diesem Bereich die evangelische Kirche an den Realitäten in unserer Gesellschaft teilhat: Missbrauch gab und gibt es auch in unserer Kirche.” Umso wichtiger sei ein sensibler und offener Umgang mit dem Thema. “Betroffene müssen gehört werden und Hilfe finden können. Vor allem aber ist es unser Ziel, neuen Taten möglichst vorzubeugen”, so Heinicke. “Daran werden die Verantwortlichen im Kirchenkreis weiterhin arbeiten.”

Hintergrund
Die EKKW und der Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen stellen sich dem Thema sexualisierte Gewalt und setzen sich für wirksamen Schutz und für Aufklärung ein. Auch die Aufarbeitung schon länger zurückliegender Vorfälle ist ihnen ein Anliegen, um Betroffene zu unterstützen.

Dies geschieht auch mithilfe einer vor drei Jahren gegründeten Kommission, deren Mitglieder von der Kirche unabhängig sind. Ihr gehören ein Richter im Ruhestand, eine Trauma-Therapeutin und eine beratungserfahrene Fachkraft an, die weisungsfrei über Unterstützungsleistungen und Anerkennungszahlungen entscheiden können. Zudem hat die EKKW zwei Juristen als unabhängige Gutachter beauftragt, alle bekannten Altfälle rechtlich zu prüfen.

Weitere Informationen zum Thema gibt es unter: Aufarbeitung | Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck (ekkw.de), ebenso auf der Homepage des Kirchenkreises. Betroffene können sich auch bei einer Unabhängigen Fachberatungsstelle melden, z.B. faX in Kassel (info@fax-kassel.de; Tel.: 0561 31749116).

Bild:
Symbolbild Aktiv gegen Sexualisierte Gewalt (Foto: medio.tv/schauderna)

Sven Wollert - 14:52 @ Kirchenkreis, Nordspitze


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